
Nikolai Erdman
Nikolai Robertowitsch Erdman wird 1900 in Moskau geboren. 1918 schließt er sich der Avantgardebewegung der russischen Imaginisten an und veröffentlicht erste Gedichte. 1922 beginnt er fürs Theater zu schreiben. Sein erstes Stück "Das Mandat" wird am 20. April 1925 in der Regie von Wsewolod Meyerhold uraufgeführt. 1930 wird es von den Spielplänen gestrichen und erst wieder im November 1956 nach Stalins Tod aufgeführt. Erdman reist nach Deutschland und Italien und arbeitet als Drehbuchautor. 1928 übergibt er Meyerhold sein zweites Stück, "Der Selbstmörder". Obwohl sich auch der Theaterreformer Konstantin Stanislawski für das Stück einsetzt, wird es im Oktober 1932 verboten und kommt erst 1982 in der UdSSR auf die Bühne. 1933 wird Erdman für ein kurzes, satirisches Gedicht über Stalin verhaftet und für drei Jahre verbannt. Er ging danach ins Exil und erhält erst 1949 die Erlaubnis, nach Moskau heimzukehren, jedoch nur unter Hausarrest. Erst nach Stalins Tod wird er im Zuge der "Entstalinisierung" rehabilitiert. Bis zu seinem Tod am 10. August 1970 lebt er zurückgezogen in Moskau, schreibt Stücke für den Zirkus und Theateradaptionen.