Das Bild zeigt eine schreiende Frau vor einer roten Lichtstimmung. Vorne ist die Silhouette eines Mannes zu erkennen.
Das Bild zeigt das Ensemble, das verteilt an Tischen sitzt.
Das Bild zeigt einen blutverschmierten Mann, der auf dem Boden hockt. Hinter ihm beobachten ihn zwei weitere Personen, die ebenfalls Blut im Gesicht haben.
Das Bild zeigt eine lachende Frau, deren Make-Up verschmiert ist. Im Hintergrund sitzen zwei Personen an einem Tisch.
Das Bild zeigt das das Ensemble, das verteilt in einer ramponierten Kneipe steht.

Übergewicht, unwichtig: Unform

Ein europäisches Abendmahl
von

Im Wirtshaus hocken sie heruntergekommen wie jeden Abend. Die Hasi und der Schweindi häkeln für den geplanten Nachwuchs. Der Karli langt seiner Herta eine. Der Jürgen doziert von der Tugend der Gewaltlosigkeit und der Bratwurst des einfachen Mannes. Die Fotzi schafft Geld für die Jukebox an. Und die Wirtin erfüllt die allseitigen Bedürfnisse nach Bier, Wein und etwas zum Fressen. Man tauscht Philosophisches, Anzügliches, Beleidigendes und Handgreifliches aus. Alles wie gehabt, wenn da nicht ein schönes Paar penetrant in die Aufmerksamkeit hineindrängen würde. Die Ausstrahlung der Bessergestellten und ihre provozierende Bedürfnislosigkeit sprengen den Rahmen. Während hier der Triebdrang mit am Tisch sitzt, scheinen die da drüben sich "zu fein zum Vögeln. Die küssen sich und sind fertig mit sich. Das sind wahrscheinlich welche, die überhaupt keinen menschlichen Geruch haben.“ Der Anblick der Harmonie ist angesichts der eigenen Unzulänglichkeiten nicht mehr auszuhalten. Die Makellosigkeit muss sich einverleibt werden, damit kein Widerspruch mehr zur eigenen Unförmigkeit besteht! In Werner Schwabs "europäischem Abendmahl" zerfleischt sich eine Gesellschaft selbst, wobei ihr die Sprache um die Ohren fliegt.

1 Stunde 30 Minuten, keine Pause
Premiere am
Regie
Bühne
Kostüme
Dramaturgie Bastian Boß
Musikalische Einstudierung Tom Wörndl
Trailer
Pressestimmen

"Vor allem aber sind diese etwas mehr als 100 pausenlosen Minuten ein überzeugender Auftakt in die Rest-Speilzeit [...] und ein starker Abschied des scheidenden Hausregisseurs."  (Münchner Merkur)

"Karaca nimmt sie alle ernst, auch in ihren Sehnsüchten, in ihrer Melancholie, in ihrer verzweifelten Suche nach Normalität. Das Ensemble nimmt sich dieser Figuren eindringlich an." (Bayerische Staatszeitung)

"Dass er es hier krachen lässt, macht umso deutlicher, wie genauz Karaca den Gewaltexzess vorbereitet hat. Sein Ensemble überzeugt auch durch das stumme Spiel." (TZ)