Acht junge weibliche Körper liegen in einem Zelt, atmen im Gleichklang und beschützen die Gewehre, die unter ihren Matratzen auf den nächsten Einsatz warten. Ihre Albträume in der Nacht erleben sie, sowie die Wachträume des Militäralltags, gemeinsam. Immer wieder umkreisen die Soldatinnen die vielfältige Möglichkeit ihres eigenen Todes. Was stirbt in einem, wenn man den Abzug eines geladenen Gewehrs betätigt? Wann hat die Enteignung des eigenen Körpers angefangen? Im vierten Teil ihrer Tetralogie "Let The Blood Come Out To Show Them" hält die Autorin Sivan Ben Yishai eine Zeremonie der Erinnerung ab. Welche sichtbaren und unsichtbaren Spuren hinterlässt der Dienst am sogenannten Vaterland?
ich wollte fragen,
ich wollte wirklich gerne fragen,
wer derjenige war, der sagte:
"Schätzchen, es ist nur ein Traum, schlaf weiter",
und mich zurück in meinen Krieg deportierte.
Der Text entstand im Laufe des Internationalen Dramatiker*innenlabors Krieg im Frieden, ein Kooperationsprojekt des Literarischen Colloquiums Berlin, des Maxim Gorki Theaters / Studio, des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben und der Robert Bosch Stiftung.