Pussy Sludge (DSE)
Pussy Sludge passt so gar nicht in eine Gesellschaft, die sich über Normen und Tabus definiert. Ihr Verhalten wirkt eher scary als sexy, auch wenn sie nicht gerade laut vor sich hin bellt. Außerdem wäre da noch die Tatsache, dass aus ihrer Vulva Rohöl sprudelt. Tief im Nationalpark ölt sie in einen Sumpf aus ihrem eigenen Matsch. In diesem Sludge schlummert eine ungeheure Kraft, die Raum fordert. Doch geekelt und fasziniert zugleich dringen immer mehr skurrile Erscheinungen in den Rückzugsort ein. Ihre Mutter glaubt, endlich ein gutes Match gefunden zu haben und will Pussy Sludge mit einem Konservendosenmanager verkuppeln. Ein übereifriges Girl-Scout will eine Touristenattraktion aus ihr machen. Und die dauerbekifften Parkranger haben sie im Visier. Alle sind sich selbst am nächsten, haben aber trotzdem eine klare Vorstellung davon, wie Pussy Sludge ihr Leben zu führen hat. Deren Bedürfnisse verlieren sie dabei komplett aus den Augen. Nur Courtney weckt Hoffnung, als sie zu ihr in den Sludge gleitet. Aber schon bald beginnt es bedrohlich zu rumoren und Pussy Sludge steht im entscheidenden Moment allein da.
In einem surrealen Trip treffen Figuren von berührender Zart- und Überdrehtheit aufeinander, die im Ringen mit den eigenen Identitätskrisen nach Nähe suchen. Unverblümt und voll skurrilem Witz hinterfragt Gracie Gardner in ihrem preisgekrönten Stück Rollen- und Körperbilder, soziale Ängste und Erwartungshaltungen.
Besetzung
"Mirjam Loibl nimmt die trickreichen verschraubten Sätze, wie sie kommen, lässt alle Beteiligten frei und lustig spielen, begreift klug das Stück als surreale, frei schwebende Metapher, die sehr viele mögliche Antworten auf Fragen der (geschlechtlichen) Selbstbestimmung enthält." (Süddeutsche Zeitung)
"Das Stück ist ein surrealer Ritt." (TZ)
"Am Volkstheater sorgt Gracie Gardners schrilles Stück 'Pussy Sludge' für eine brandheiße zweite Saison-Premiere." (Abendzeitung)