Probleme Probleme

nach der Erzählung von Ingeborg Bachmann

Beatrix möchte vom Leben eigentlich nur eines: Pause. Schlafen. Stillstand. Keine Verpflichtungen, keine Entscheidungen, keine Verantwortung und sich vor allem nicht der grauenvollen Normalität draußen unterwerfen müssen. Schule abgebrochen, an Zukunftspläne mag sie gar nicht denken, Politik, nein danke. Probleme hat sie schon genug, ist sie doch schwer damit beschäftigt, nach außen hin ein Mindestmaß an sozialer Aktivität vorzutäuschen. Das Haus zu verlassen, ohne dass jemand merkt, wann sie aufgestanden ist, schon gar nicht ihre Cousine Elisabeth, die alte Streberin. Oder mit ihrer temporären Freundin Jeanne, deren Tatendrang ihr den letzten Nerv raubt, Wien zu erkunden. Und immer aufs Neue ihre platonische Affäre Erich trösten zu müssen, wenn dessen Ehefrau sich mal wieder fast umgebracht hätte. Permanent von den Erwartungen ihres Umfeld bedrängt, flüchtet Beatrix sich an den einzigen Ort, an dem sie atmen kann: den Schönheitssalon RENÉ. Zwischen riesigen Spiegeln und im Dampf der Trockenhauben fühlt sie sich ihr selbst am nächsten, sehnsüchtig darauf wartend, sich in ein zeitloses Kunstwerk zu verwandeln, hinter dem sie verschwinden kann. Mit feinem Witz schickt Ingeborg Bachmann ihre Antiheldin in die permanente Überforderung mit sich und einer Welt, in der Künstlichkeit und Simulation oberstes Gebot sind.

ca. 90 Minuten, keine Pause
Regie
Bühne
Kostüme
Dramaturgie Rose Reiter
Licht Stefan Maria Schmidt
Trailer
Pressestimmen

"Kein Zweifel: 99 Prozent der Platzauslastung dürfte auch bei dieser neuesten Volkstheater-Produktion sicher sein." (Donaukurier)

"Jakob Immervoll, Henriette Nagel und Max Poerting versetzen den maßvoll gekürzten Text in Schwung bis hin zum schmierigen Weanarisch." (Münchner Merkur)

"Überhaupt hatte der Regisseur wunderbar phantasievolle Ideen zur szenischen Aufbereitung von Bachmanns Prosa." (Bayerische Staatszeitung)