Offene Wunde

ein dokumentarisches Theaterstück über das Attentat am OEZ
von Tunay Önder & Christine Umpfenbach

Am 22. Juli 2016 tötet ein Attentäter aus rassistischen Motiven neun junge Münchner*innen am Olympiaeinkaufszentrum: Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabine, Selçuk und Sevda. Danach richtet er sich selbst hin. Fast alle Ermordeten sind in München geboren und aufgewachsen. Sechs der neun Todesopfer sind Muslime, ein Todesopfer ist Roma und ein Todesopfer ist Sinto. Die Ermittlungsbehörden sowie der bayerische Verfassungsschutz stufen die Tat zunächst nicht als politisch motivierten Anschlag ein, sondern als Amoklauf, obwohl die rechtsextreme Gesinnung des Täters bekannt war. Erst drei Jahre nach der Tat schließen sich die bayerischen Sicherheitsbehörden der Einschätzung des Bundesamtes für Justiz an und ordnen den Anschlag als rechtsextremistische Tat ein, nicht zuletzt aufgrund der Beharrlichkeit der Angehörigen.

Tunay Önder und Christine Umpfenbach entwickeln basierend auf Gesprächen mit den Angehörigen einen Theaterabend, der vom (Weiter-)Leben der Angehörigen und Opfer erzählt. Durch Gespräche mit Rechtsanwält*innen, Politiker*innen und Mitarbeiter*innen von Sicherheitsbehörden machen Önder und Umpfenbach das gesellschaftliche Umfeld sichtbar, in dem Rassismus gedeiht und immer wieder tödlich endet. "Offene Wunde" erinnert an die Ermordeten, die weiterleben, solange wir sie nicht vergessen.

Mit freundlicher Unterstützung der Angehörigen, der Initiative "München OEZ erinnern", dem Kulturreferat und der Fachstelle für Demokratie.

1 Stunde 20 Minuten, keine Pause
Uraufführung
Premiere am
Fr 04 Jul 2025
19:00 Uhr Bühne 2
Sa 05 Jul 2025
19:00 Uhr Bühne 2
Sa 12 Jul 2025
19:00 Uhr Bühne 2
Wir veröffentlichen regelmäßig neue Termine.
Text & Recherche Tunay Önder, Christine Umpfenbach
Bühne Evi Bauer
Kostüme Pascale Martin
Video & Sound Anton Kaun
Lichtdesign David Jäkel
Dramaturgie Nicholas Zöckler
Regieassistenz Malin Kraus
Ausstattungsassistenz Veronika Müller-Hauszer
Trailer
Auf dem Blog
Volksmund
In keiner anderen deutschen Stadt sind so viele Menschen rechtsextremen Terroranschlägen zum Opfer gefallen wie in München – doch viele wurden lange verdrängt, wie der OEZ-Anschlag 2016, den erst die Hinterbliebenen ins öffentliche Bewusstsein rückten.
Pressestimmen

"Das Doku-Theater ist bedrückend und bewegend zugleich. Die zwei Macherinnen [...] legen den Schwerpunkt auf einen emotionalen Aspekt, der neben der Berichterstattung über den Täter nahezu untergegangen ist: Wer die neun Opfer waren, welche Ziele, Träume und Hoffnungen sie hatten [...]." - Abendzeitung

"Ausführlich recherchierten die beiden den Tathergang und erzählen die Nacht des Attentats aus Perspektive der Angehörigen." - Münchner Merkur

"Über das, was hier auf der Bühne zur Sprache kommt, wird im Alltag der Angehörigen nur wenig gesprochen." - nachtkritik.de

"Der Abend findet eine gelungene Balance: Zwischen Dokumentation […] und Theatralisierung. Kein greller Effekt, sondern sehr behutsam und effektvoll. […] Es ist ein Gedenkabend und einer, der an die Zivilgesellschaft und den Zusammenhalt appelliert. Rechter Terror richtet sich nicht gegen den Einzelnen, sondern gegen die gesamte Gesellschaft." - Deutschlandfunk Kultur

#ImGespräch

Hinweis zur Inszenierung

Auf sprachlicher Ebene werden sehr explizit Gewalt, Mord, der Einsatz von Schusswaffen, Rassismus und rechter Terror geschildert.