Christian Stückl hat einen Plan

Ausgabe 1, Januar 2018
Ob das Volkstheater am richtigen Ort steht, ob es in der ehemaligen Turnhalle an der Brienner Straße bleiben soll – das wurde schon diskutiert, als ich das Theater 2002 als Intendant übernommen habe.

Ich selbst habe mir die Frage nie gestellt. Das Haus war für mich etabliert, und es gehörte einfach dorthin, wo es ist. Sicher, es verströmt den Charme eines Schulhauses oder einer Behörde. Aber auch mit seiner 60er-Jahre- Hässlichkeit hat das Theater seine Berechtigung. Es ist ein unprätentiöses Gebäude, da hat keiner Schwellenängste.

 

Ich habe das Haus mit den Jahren schätzen gelernt, die beengten Verhältnisse und den kleinen Biergarten. Wir haben ja eine Gaststätte eingerichtet, damit hier ein Ort entsteht, an dem die Menschen gerne sind. Auch wir vom Theater sind hier gerne. Wir mögen das Haus, wie es ist, und wir haben uns auch nicht weggesehnt an einen anderen Ort. Die Pläne für den Neubau am Viehhof sehen verlockend aus – aber an den Umzug sollten wir noch nicht einmal denken. Wir werden hier noch 25 Premieren feiern und das Haus bestimmt noch dreimal frisch streichen. Wir werden noch neue Scheinwerfer kaufen und neue Bühnenbilder bauen. Hier denkt noch niemand darüber nach, den Schlussakkord zu spielen. Wir machen hier eine gescheite Party bis zum Schluss. Und am nächsten Tag geht es dann weiter, drüben im neuen Haus.