Christian Stückl hat einen Plan

Ausgabe 4, November 2019
Wenn man ein neues Theater baut, stellen sich viele grundsätzliche Fragen.

Ich war schon einige Male im Neubau, alle zwei, drei Wochen schaue ich mir den Baufortschritt an. Die meisten Räume kenne ich, nur durch mein Büro bin ich noch nicht mäandert, denn auf der Ebene sind sie noch nicht. Letzte Woche war da, wo ich einmal arbeiten werde, noch Freiluft. Manchmal bin ich selbst überrascht von den Dimensionen. Es wird so groß, dass man es kaum glauben mag. Im Bühnenturm dachte ich: das wird ja eine Kathedrale! Angenehm vertraut ist mir dagegen der Platz vor der Bühne. Bei Google Maps kann man das Trapez des Zuschauerraums schon gut erkennen. 600 Plätze wird er haben, genauso viele wie im heutigen Theater. Eine gute Größe.

Wenn ich im Rohbau stehe, denke ich manchmal an 2001 zurück. Damals hat die Stadt noch über die Schließung des Volkstheaters nachgedacht. Und jetzt das: ein neues Haus!

 

Wenn ich im Rohbau stehe, denke ich manchmal an 2001 zurück. Damals hat die Stadt noch über die Schließung des Volkstheaters nachgedacht. Und jetzt das: ein neues Haus! Verrückt, oder? Wenn man ein neues Theater baut, stellen sich viele grundsätzliche Fragen: wie schaut das Foyer aus? Wie die Webseite des Theaters? Und wie gehen wir mit dem ersten Programm vor? Werden wir anders arbeiten? Nächste Woche wird sich die Direktion des Theaters zur ersten Großklausur treffen und all diese Fragen besprechen. Wobei: letzten Endes wird es Probezeiten geben, Stücke, Schauspieler*innen und Regisseur*innen. Wir werden das Theater ja nicht neu erfinden.