
Bertolt Brecht
Eugen Bertolt Friedrich Brecht wird am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Nach dem Notabitur und einem Jahr Medizin- und Naturwissenschaftsstudium in München wird er als Sanitäter eingezogen, erste Texte entstehen. Nach Anregung durch den befreundeten Komiker Karl Valentin schreibt er 1919 "Die Kleinbürgerhochzeit". 1922 findet die Uraufführung von "Trommeln in der Nacht" an den Münchner Kammerspielen statt, wo Brecht als Dramaturg und Regisseur arbeitet, und die Buchausgabe seines Dramas "Baal" erscheint nach zweijähriger Wartezeit. Ab 1924 arbeitet Brecht, zusammen mit Carl Zuckmayer, als Dramaturg für Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. Die Mitte der 20er Jahre markieren einen Wendepunkt in Brechts Schaffen. Er entwickelt das epische Theater als sämtliche Elemente einer Inszenierung umfassende Kunstform. Den ersten großen Durchbruch erlebt er mit der "Dreigroschenoper" 1928 in Berlin und es beginnt die enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten Kurt Weill.
Einen Tag nach dem Reichstagsbrand, am 28. Februar 1933, verlässt Brecht mit seiner Familie Deutschland und lebt die nächsten Jahre in Dänemark, wo er mit Walter Benjamin und Hanns Eisler zusammenarbeitet. Nach Schweden und Finnland flüchtet er in die USA. Während dieser Zeit entstehen wichtige Stücke wie "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" und "Mutter Courage und ihre Kinder", das 1941 in Zürich uraufgeführt wird. 1947 verlässt er die USA nach einer Vorladung des Komitees für antiamerikanische Tätigkeiten. Mit einem tschechischen Pass gelangt er 1949 nach Ost-Berlin, wo er das Berliner Ensemble als Erster Spielleiter übernimmt. Bertolt Brecht stirbt am 14. August 1956 an den Folgen eines Herzinfarktes in der Charité in Berlin.