Der zerbrochne Krug

Nötigung. Missbrauch des Richteramtes. Falschaussage und Verschleierung von Tatsachen. Seit 200 Jahren wird der eklatante Fall um den ruchlosen Richter Adam auf deutschen Bühnen verhandelt. Aber kennen wir tatsächlich die ganze Wahrheit? Was geschah wirklich in jener Nacht, in der der Krug von Frau Marthe Rull zu Bruch ging? Wessen dunkle Gestalt sahen Zeug*innen aus dem Zimmer von Rulls Tochter Eve entfliehen? Wohin verschwand die Perücke des Richters? Und hat am Ende der Teufel seine Finger im Spiel?

In Heinrich von Kleists Lustspiel um den Dorfrichter Adam, der sich selbst zu überführen hat, konkurrieren zahlreiche Perspektiven um die Rekonstruktion der Wahrheit. In Mathias Spaans Inszenierung verlässt die Geschichte den Gerichtssaal, um die verschiedenen Versionen der Tatnacht trickreich durchzuspielen. Zwischen widersprüchlichen Erinnerungen verschwimmt zunehmend die Gewissheit, wessen Wahrnehmung hier zählt. Kleists Figuren blicken erneut auf diesen sagenumwobenen Fall zurück und legen offen, wann aus mangelnder Solidarität Mittäterschaft und eine Verurteilung von Tätern unmöglich wird.

Premiere am
Bühne Anna Armann
Musik Gabriel Cazes
Licht Björn Gerum
Dramaturgie Hannah Mey
Regieassistenz Malte Buchloh
Bühnenbildassistenz Matteo Marangoni
Kostümassistenz Felix Löffelholz
Soufflage Christina Geiersberg
Inspizienz Theresa Derksen-Bockermann
Regiepraktikum Priska Schröder
Ausstattungspraktikum Lisa Mai

Besetzung

Walter, Gerichtsrat Jan Meeno Jürgens
Adam, Dorfrichter Pascal Fligg
Licht, Schreiber Steffen Link
Eve Rull Anne Stein
Ruprecht Tümpel Max Poerting
Frau Brigitte, Magd Margarete Ruth Bohsung